An der Dudweiler Straße erinnern die Klinkerbauten des ehemaligen Betriebsbüros und des Pförtnerhauses mit Arbeiterspeisesaal aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg an das obere Werk. Die Mauer auf beiden Seiten der Straße grenzte den Werksbereich ab. Auch die gusseisernen Torpfosten und Gitter sind noch erhalten.
Weitere Zeugen des Oberen Werks:
– Die ehemalige Walzendreherei, später Werkstattgebäude und Waschhaus für die Walzwerksarbeiter
– Die Halle der früheren Walzenstraße 2
– Die Hallen des Bandeisenmagazins und der Bandeisenrichthalle aus den zwanziger Jahren, wo das Bandeisen für den Versand bearbeitet wurde
– Die Hallen der Baustahlmattenproduktion aus den 1970er Jahren
Das obere Werk entstand in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre. Damals nahm das Eisenwerk Kraemer hier seine beiden ersten Kokshochöfen in Betrieb. Gleichzeitig wurde eine Kokerei erbaut. Die Kohlen kamen von der angrenzenden St. Ingberter Grube. Bis zur Stilllegung der Hochöfen in den 1880er Jahren wurde im oberen Werk Roheisen erzeugt. In Nähe der Hochöfen wurde ein zweites Puddelwerk angelegt, dem eine Drahtstraße folgte. Die nächste Ausbauphase begann mit dem Bau des Stahlwerks, das 1894 in Betrieb ging und die Erweiterung der Walzwerkskapazitäten nach sich zog. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten noch vier Walzenstraßen Draht und Bandeisen her. Die letzte Walzenstraße wurde 1980 stillgelegt. Der Lärm aus den Werkshallen war Tag und Nacht zu hören. Mit der Geräuschkulisse mussten auch die Bewohner der Häuser leben, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen. Im Gasthaus „Zum Eisenwerk“ stillten die Walzwerker nach der Schicht ihren Durst, der durch die Arbeit in großer Hitze erhebliche Ausmaße annehmen konnte. Nachdem 1996 die Baustahlproduktion eingestellt worden ist, liegt das frühere Werksgelände brach. Pläne für eine neue Nutzung reichen vom Gewerbegebiet bis zum Wohnviertel.
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