Werksmauer, Glüherei und Beizerei (28)

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Werksmauer Saarbrücker Straße
28b
Drahtzieherei, um 1913

In der Ausbauphase ab 1907 wurde im unteren Werk die Drahtverfeinerung und Drahtweiterverarbeitung angesiedelt. Das Werksgelände, das bis dahin nicht über den Rohrbach hinaus gereicht hatte, dehnte sich bis zur Saarbrücker Straße aus. Die hohe Mauer entlang der Straße grenzte den Werksbereich augenfällig und unüberwindbar von der Außenwelt ab. In die Mauer sind die Giebel der Beizerei und der Glüherei eingefügt.

Um Draht mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm zu erhalten, muss der Draht in kaltem Zustand gezogen werden. Grob-, Mittel- und Feinzüge produzieren gezogenen Draht unterschiedlicher Stärke. Zum Drahtzug gehören Beizerei und Glüherei. In ersterer wird vor dem Ziehen der Zunder vom Walzdraht entfernt. Das Glühen dient dazu, die Zähigkeit (Dehnung) des Drahtes, die beim Ziehen verloren geht, wiederherzustellen. Je nach Verwendungszweck wird der gezogene Draht in weiteren Arbeitsschritten verkupfert, lackiert, geölt oder verzinkt.

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Zum Teil finden diese Arbeitsvorgänge noch heute in den Werkshallen hinter der Mauer statt. Die Mauer wird durch vier Giebel gegliedert, von denen zwei die Schmalseiten von Werkshallen bilden. In der ersten giebelständigen Halle war die Beizerei untergebracht. Dann folgt die Halle für die Drahtzüge, wo nach wie vor Draht gezogen wird. Auch die Glüherei ist noch in Betrieb. Sie befindet sich hinter dem zweiten Giebel.

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