Mit dem Bau der Elektrischen Zentrale wurde die Stromerzeugung in einer Anlage zusammengefasst. Sie ging 1909 in Betrieb und bildete einen Teil des umfangreichen Modernisierungsprogramms, das die Werksanlagen zu dieser Zeit auf den neuesten Stand der Technik brachte. Nach dem Ersten Weltkrieg bezog das Eisenwerk seinen Strom aus dem öffentlichen Netz. In der Elektrischen Zentrale blieb eine Schaltstation, im Rest des Gebäudes wurde später die Walzendreherei eingerichtet.
Je zwei Dampfmaschinen und Dampfturbinen erzeugten den Gleich- und Drehstrom für den Bedarf des Eisenwerks. Der Dampf wurde von einer Kesselzentrale in der Nähe geliefert. Gleichzeitig mit der Elektrischen Zentrale entstand die heute noch erhaltene Umformerstation im unteren Werk (s. Station 23), die den Strom für die verschiedenen Verwendungszwecke in niedrigere Spannung umformte. Die elektrische Energie wurde ab 1887 zunächst zur Beleuchtung eingesetzt. Allmählich setzte sie sich auch als Antriebskraft durch. So wurden gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Elektrischen Zentrale die Kräne im Stahlwerk und die Pressen, Sägen, Stanzmaschinen und Scheren zur Bearbeitung des Walzgutes von Dampfantrieb auf Strom umgestellt. Während Einzelmaschinen immer häufiger mit Elektromotoren ausgerüstet wurden, blieb bei Großanlagen wie den Walzenstraßen die Dampfkraft vorherrschend.
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