Alte Schmelz: Preis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 2004

Die Initiative Alte Schmelz St. Ingbert e.V. erhält den Deutschen Preis für Denkmalschutz.
Am Montag, 29. November, wird die Auszeichnung im Festsaal des Saarbrücker Schlosses verliehen. Der Preis ist die höchste Auszeichnung in Sachen Denkmalschutz in Deutschland. Er wird vom Deutschen Komitee für Denkmalschutz (DNK) verliehen.

Die Initiative wurde auf Vorschlag des staatlichen Konservatorsamtes für den Preis nominiert „für die professionelle Vereinsarbeit zur Rettung dieses einzigartigen Ensembles saarländischer Industriekultur […] Es ist außergewöhnlich, dass eine bürgerschaftliche Initiative ein so hohes Niveau in der Grundlagenermittlung, bei den denkmalfachlichen und planerischen Überlegungen, an den Tag legt – und dies seit mehr als 6 Jahren.“

Seit der Vereinsgründung 1997 wurde umfangreiches Material über die Alte Schmelz erstellt, um das Gelände der breiteren Öffentlichkeit zu erschließen: Faltblätter, der Internet-Auftritt, die entsprechende CD-ROM und ein umfangreicher Besucherführer für das Gelände. Grundlage waren umfangreiche Recherchen von Harald Glaser und Wolfgang Bethscheider, deren Ergebnisse zu einer Reihe neuer Erkenntnisse über das Ensemble führten. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis im Rahmen dieser Forschungen war die Wiederentdeckung des Englischen Landschaftsgartens der Familie Krämer als historisch wichtiger Bestandteil des Ensembles. Sie war sicherlich eine Grundlage für die anschließende Ausweisung das Parks als Denkmal.

Die Durchführung von „Zeitzeugenbefragungen“ war ein anderes historisches Projekt, bei dem es darum ging, vorhandenes Wissen zur Geschichte des Werkes und der Siedlung – insbesondere aus der mündlichen Überlieferung ehemaliger Mitarbeiter und Bewohner der Alten Schmelz – für die Nachwelt zu erhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Initiative war stets die Lobby-Arbeit im öffentlichen und politischen Bereich für das Denkmalensemble und die Erarbeitung eigener Vorschläge für die Diskussion in Stadtrat und Verwaltung über die Sicherung und mögliche zukünftige Nutzungen von Teilen des Ensembles. So arbeitete die Initiative z. B. in der interfraktionellen Arbeitsgruppe „Drahtwerk Süd“ der Stadt mit und entwickelte eigene Konzepte für die touristische Erschließung und die Einrichtung eines industriegeschichtlichen Museums auf der Alten Schmelz.