Das SchülerForschungs- und -TechnikZentrum (SFTZ) auf dem MINT-Campus Alte Schmelz in St. Ingbert

am Di, 15.12.2020 ab 19:30 Uhr

Der Zutritt erfolgt ausnahmsweise nur online unter diesem Link: Wissenschaftsforum Zugang

Koordination: Prof a. D. Dr. – Ing. Horst Altgeld | Kontakt: horst.altgeld@mintcampus.de

Referent: Prof. Dr. Dr. h. c. Rolf Hempelmann,
MINT-Campus Alte Schmelz e.V. St. Ingbert und Transferzentrum Nachhaltige Elektrochemie, Saar-Universität und KIST Europe

Das Areal Alte Schmelz in St. Ingbert, ehemals Standort eines Eisenwerks, jetzt ein Ensemble von größtenteils leerstehenden denkmalgeschützten Gebäuden, wird mit dem MINT-Campus (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) einer Nutzung zugeführt, die zur Historie des Standorts passt. Angesichts des weit fortgeschrittenen Umbaus des ehemaligen Laborgebäudes zu einem Schülerforschungs- & -technikzentrum (SFTZ) und dessen Inbetriebnahme im 2. Quartal 2021 soll darüber informiert werden, wie der Trägerverein MINT-Campus Alte Schmelz e.V. bei Schüler*innen Interesse an MINT-Themen wecken und fördern wird.
Schwerpunkt ist die MINT-Nachhaltigkeitsbildung. Diese Thematik ermöglicht eine enge Anknüpfung an das Biosphärenreservat Bliesgau, dessen südlicher Teil eine agrarisch/ökologische Kulturlandschaft von bestechender Vielfalt ist, während der nördliche Teil industriell geprägt ist. Das SFTZ bildet den Dualismus von Technik und Natur des Biosphärenreservats ab. Im Betriebsmodus „Klassisches Schülerlabor“ betreibt es MINT-Breitenförderung für ganze Schulklassen und im Betriebsmodus „Schülerforschungszentrum“ Individualförderung für Teams von interessierten und leistungsbereiten Jugendlichen. Außerdem soll Berufsorientierung für duale MINT-Berufe angeboten werden.

Rolf Hempelmann hat an der Universität Münster Chemie studiert und dort 1980 im Fach Physikalische Chemie promoviert. Anschließend war er 13 Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Festkörperforschung des Forschungszentrums Jülich. Von Jülich aus habilitierte er sich 1987 an der RWTH Aachen. Im gleichen Jahr wurde er für seine Neutronenstreu-Arbeiten an Metall/Wasserstoff-Systemen mit dem Nernst-Preis der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie ausgezeichnet. Von Mitte 1987 bis Mitte 1988 war er Gastforscher am Los Alamos National Laboratory in den USA.
1993 wurde Rolf Hempelmann auf den Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität des Saarlandes berufen. Sein Forschungsschwerpunkt in Saarbrücken war zunächst Struktur und Dynamik von Wasserstoff in Metallen und Oxiden sowie von Nanokristallinen Feststoffen und Funktionalisierten Nanopartikeln, später Energie-relevante Elektrochemie und Nachhaltige Chemie. Rolf Hempelmann war Dekan der Naturwissenschaftliche Fakultät, Sprecher eines Sonderforschungsbereichs und Koordinator mehrerer EU-Projekte. Sein wissenschaftliches OEuvre besteht aus mehr als 360 Publikationen in Fachzeitschriften, vier Büchern und 30 Patentfamilien (Miterfinder).
2016 pensioniert, arbeitet Rolf Hempelmann wissenschaftlich weiter als Seniorprofessor für Physikalische Chemie und Didaktik der Chemie sowie als Leiter des Transferzentrums für Nachhaltige Elektrochemie, einer gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtung von Universität des Saarlandes und KIST Europe (Korea Institute of Science and Technology). Im Rahmen des wissenschaftlichen Austausches mit Korea besuchte Rolf Hempelmann dieses Land mehrfach, u.a. im Rahmen einer DAAD-geförderten Kurzzeit-Dozentur an der Hanyang University in Seoul. Er ist Mitbegründer (2019) und Vorsitzender des Regionalverbands Saar der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft. Das Engagement für die deutschrumänische wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Förderung zahlreicher rumänischer Studierender wurde von der Alexandru Ioan Cuza Universität in Iasi im Jahr 2017 mit dem Ehrendoktortitel gewürdigt.
Zusammen mit Walter Zehren von der Marienschule Saarbrücken rief Rolf
Hempelmann 2003 das Chemie-Schülerlabor NanoBioLab ins Leben; 2006
instituierte er den Saarländischen Schülerlaborverbund SaarLab und war 2010 maßgeblich an der Gründung von LernortLabor – Bundesverband der
Schülerlabore e.V. beteiligt, dessen Bundesvorsitzender er bis 2018 war. Sein Engagement für die außerschulische MINT-Bildung von Schülerinnen und Schüler wurde im Jahr 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz honoriert. Diese langjährige Schülerlabor-Expertise möchte er in das Schülerforschungs- & -technikzentrum St. Ingbert einfließen lassen.