Referent: Prof. Dr. Randolf Hanke
Fraunhofer Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, Saarbrücken
Über die Begriffe „Glauben und Wissenschaft“ kann man sehr unterschiedlich und kontrovers
diskutieren und nicht selten wird dabei die mehrschichtige Beziehung der beiden Begriffe
zueinander nicht genau genug betrachtet: Ergänzen sich Wissen und Glauben, schließen sie
sich gegenseitig aus, widersprechen sie sich oder können sie in einer Art Koexistenz
nebeneinander gleichzeitig bestehen?!
In diesem Beitrag will ich versuchen, diese Aspekte aus verschiedenen Blickwinkeln zu
diskutieren und mit besonderem Bezug zu bekannten Naturwissenschaftlern darstellen, dass
diese Fragestellung die Forscher seit jeher provoziert und bis heute weiter beschäftigt.
Müssen Wissenschaftler zu Atheisten werden, schaffen sie sich ihre eigene Religion? Oder
kann man einen Weg finden, als Wissenschaftler ergänzend zu der allgemeingültigen und
objektiven Wahrheitsfindung mit einer persönlichen, subjektiven Wahrheitsfindung in
harmonischer Koexistenz zu leben?
In meinem Vortrag werde ich Glaubenssäulen für die Naturwissenschaft und die Religion
definieren und gegenüberstellen. Auf der Basis persönlicher Erfahrungen werde ich einen
Weg zwischen den beiden Welten beschreiben, der zeigt, dass man nicht zwischen diesen
Welten wechseln oder sich gar nur für eine entscheiden muss sondern dass man sie
miteinander vereinen kann. Jede in ihrer spezifischen Eigenart aber am Ende als eine
gemeinsame Welt, in der man dasselbe eben nur aus verschiedenen Perspektiven
betrachtet.
Zum Referenten:
Prof. Dr. Randolf Hanke
Nach einer „Störung“ in der schulischen Ausbildung begann Randolf Hanke seine berufliche
Laufbahn mit einer Maschinenschlosser Ausbildung bei Siemens, die er 1980 abschloss, was
ihn ermutigte in den Jahren 1981 -1982 sein Abitur nachzuholen.
Er studierte er anschließend Physik an der FAU Erlangen/Nürnberg und schloss 1988 als
Diplom-Physiker ab.
Von 1989-1992 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IIS mit dem Aufbau
einer Arbeitsgruppe Röntgenbildverarbeitung betraut, woran sich die Leitung dieser
Arbeitsgruppe bis 1996 anschloss.
Im Jahr 1996 schloss er eine externe Promotion am Lehrstuhl Technische Elektronik der
Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg ab.
Von 1997-2010 war er Abteilungsleiter des Entwicklungszentrums Röntgentechnik, eine
gemeinsame Abteilung des Fraunhofer IIS, Erlangen und dem Fraunhofer IZFP, Saarbrücken.
Parallel dazu absolvierte er von 2002-2004 ein MBA Studium, NIMBAS Graduate School of
Management, Bradford University School of Management, Abschluss EMBA.
Seit 2010 ist er Professor für Röntgenphysik an der Julius-Maximilians-Universität in
Würzburg und stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte
Schaltungen IIS in Erlangen.
Im Jahr 2013 übernahm er zusätzlich die Bereichsleitung des Fraunhofer-
Entwicklungszentrums Röntgentechnik EZRT in Fürth.
Im Oktober 2013 wurde er zunächst kommissarisch und seit 2015 geschäftsführender
Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in
Saarbrücken.
Auszeichnungen und Preise:
2001: Joseph von Fraunhofer Preis
2008: Max-Grundig-Gedächtnispreis